4 Kommentare zu „WIX.com“

  1. WIX.com hatte ich vor ein paar Tagen verkauft, weil mir schwante, dass – angesichts des immer noch hohen Preises – für die jetzt vorgelegten Q1-Zahlen nicht die geringste Schwäche (oder was man als Schwäche auslegen könnte) geduldet werden würde. So ist es dann auch gekommen:

    + Das Umsatzwachstum lag mit 41% ca. 5%-Punkte über der guidance, wobei die margenstarken Creative Subscriptions um 28% wuchsen
    + die Bruttomarge der Creative Subscriptions lag stabil bei 75%
    + zusammen mit der Free Cash Flow Marge von 5% erreichte der Efficiency Score weiterhin starke 46%
    + Der Ausblick für das Umsatzwachstum lag sowohl für das Q2 als auch für 2021 um die 30%, was eine leichte Erhöhung der guidance bedeutet
    + Die FCF-Marge für 2021 wird bei 7,5% erwartet (ohne Ausgaben für das neue Headquarter)

    Das QoQ wieder etwas nachlassende Wachstum hat wahrscheinlich ausgereicht, um den Kurs um inzwischen über 20% nach unten zu treiben. Auf Jahressicht wird das Wachstum 2021 aber die 30% aus 2020 wohl übertreffen, so dass man bei diesen Kursen m.E. nicht an der Seitenlinie stehen sollte. Man darf nicht vergessen, dass ein großer Teil der Umsätze aus Dienstleistungs-Branchen wie Restaurants, Fitness-Studios und Veranstaltungen resultiert, so dass WIX 2020 nicht nur von Lockdowns / E-commerce profitiert hat, sondern was Dienstleistungen betrifft auch gelitten hat. 2021 wird sich das E-commerce-Wachstum verlangsamen, dafür die Dienstleistungen aber wieder Fahrt aufnehmen.

  2. Starke Q4-Zahlen: Das Umsatzwachstum hat sich auf 38% beschleunigt und die Guidance damit um mehr als 5% übertroffen.

    Bevor man in allzu großen Jubel ausbricht, sollte man dabei aber bedenken, dass das größte Wachstum weiterhin im margenarmen Bereich „Business Solutions“ auftritt, weshalb sich die Bruttomarge weiter reduziert hat auf jetzt nur noch 63% (nach 72% im Vorjahr).

    Wenn man den Bereich „Business Solutions“ mal außen vor lässt und nur die „Creative Subscriptions“ betrachtet, sehen die Zahlen so aus: Bruttomarge 76% bei 25% Umsatzwachstum. Allein damit komme ich auf eine ähnliche Bewertung wie für das ganze Unternehmen. Man kann die „Business Solutions“ also auch einfach ignorieren…

    Zukunftsfantasie ergibt sich bei WIX durch die Erweiterung des Angebots auf den Bereich E-commerce. Hier wird aktuell schon eine Bezahllösung angeboten (Wix Payments), auf deren Basis in Zukunft sicherlich weitere Funktionen hinzukommen werden. Dadurch wird sich WIX mehr und mehr zum Wettbewerber von Shopify entwickeln.

    Insgesamt bleibe ich unverändert mit einer kleinen Position an Bord.

  3. WIX hat sehr gute Q2 Zahlen geliefert, Insbesondere hat das Umsatzwachstum nochmals von 24% (Q1) auf 28% (Q2) im Vergleich zum Vorjahresquartal zugenommen.

    Auch wenn ich den absoluten Verlusten bei Wachstumsunternehmen generell nur eine sehr untergeordnete Rolle zuordne, ist auffällig, dass die Netto-Verluste im Q2 mehr als 3 mal so hoch wie im Vorjahr lagen. Das hatte jedoch einen sehr guten Grund: WIX hat den großen Bedarf nach Online-Präsenzen mit kräftigen Marketing-Ausgaben begleitet, die noch im selben Quartal zur Hälfte in Bestellungen umgemünzt wurden. Das war also sehr gut investiertes Geld, das sich schnell in steigenden Umsätzen widerspiegeln wird. In der Earnings Call Presentation wird auf diese Investitionen detailliert eingegangen.

    Einziger Wermutstropfen ist die fallende Bruttomarge aufgrund des steigenden Umsatzanteils der Business Solutions, deren Bruttomarge nur bei 30% lag, die aber ein Umsatzwachstum von 62% aufwiesen. Die margenstarken (80%) Creative Subscriptions sind dagegen nur um 22% gewachsen.

  4. WIX.com hat gestern sehr starke Q1-Zahlen vorgelegt. Überraschend für mich ist der Umsatz um 24% gestiegen und hat damit das durchschnittliche Wachstumstempo aus 2019 beibehalten, welches gegen Ende 2019 auf 17% gesunken war. Noch überraschender war aber, dass im April das Wachstum geradezu explodiert ist – im Vergleich zum Vorjahresmonat meldet WIX 63% mehr neuregistrierte User.

    Statt eines Einbruchs gibt es bei WIX also eine starke Corona-Sonderkonjunktur. Ich bin daraufhin gestern wieder eingestiegen.

    Der Erfolg von WIX deutet darauf hin, dass nicht nur die Kunden von Off- nach Online strömem (Home Office, Online Shopping etc.), sondern auch die Unternehmen selbst. Diesen Effekt hatte ich so nicht erwartet. Stattdessen war ich davon ausgegangen, dass lediglich das digitale Volumen auf den vorhandenen Plattformen steigt (verstärkte Nutzung durch die Kunden), nicht aber die Zahl der Web-Präsenzen selbst. Im Jahr 2020 sollte doch nun wirklich schon jede Milchkanne eine eigene Website haben – offensichtlich ist das aber nicht so.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.